Jugendkonferenz – ein voller Erfolg – Jugendliche verschaffen sich Gehör!

Von einem Frozen-Joghurt-Stand in der Innenstadt über mehr Freizeitangebote für Jugendliche bis hin zu einer monatlichen School-Card – die Ideen der Teilnehmer der diesjährigen Jugendkonferenz Baden-Baden sind vielfältig.

„In ihrer Themenwahl sind die Jugendlichen völlig frei“, sagt Mitja Frank, Leiter des Kinder- und Jugendbüros. Organisiert wird das Treffen jährlich vom Jugendforum, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Interessen junger Menschen in Politik und Gesellschaft zu vertreten. Waren es bei der Konferenz 2017 nur etwa 30 Teilnehmer, sind es in diesem Jahr bereits 80.

„Was beschäftigt euch? Es ist völlig egal, ob das kleine oder große Themen sind“, wendet sich Thomas Gönner, einer der drei Jugendsprecher, zu Beginn an die Teilnehmer. In kleinen Gruppen wird daraufhin diskutiert, überlegt und abgewogen. „Mehr Pflanzen“, lautet der Vorschlag von Elisabeth. Die 13- Jährige wünscht sich, dass die Innenstadt grüner wird. „Ich habe mich richtig geärgert, als ich die Betonplatten am Leopoldsplatz gesehen habe“, sagt sie. „Da sollte mehr bepflanzt werden.“ Sie ist zum ersten Mal auf der Jugendkonferenz. Bisher habe sie das Gefühl gehabt, in gesellschaftspolitischen Fragen als Jugendliche kaum Gehör zu finden, beschreibt sie ihre Motivation. Handlungsbedarf sehen auch Steven und Ilya. „Der Bus 205 von der Cité in die Schule ist morgens immer überfüllt“, sagt Steven. „Da könnte man doch zwei Busse oder gleich einen größeren einsetzen“, schlägt der 17-Jährige vor. „Die darauffolgenden Busse sind teilweise völlig leer“, ergänz Ilya. „Mit denen schaffen wir es jedoch nicht rechtzeitig zur ersten Stunde.“ Am gleichen Tisch überlegen Chiara, Anna und Emily unterdessen, wie sozial schwächer gestellte junge Menschen in Baden-Baden unterstützt werden könnten. „Eine Kleidersammlung für Jugendliche“, lautet einer der Vorschläge auf dem Plakat vor ihnen. „Zudem müsste es eine Möglichkeit geben, preiswert an Schulmaterial zu kommen“, sind sie sich einig. „Das kann ganz schön teuer sein“, betont Chiara.

Nachdem die verschiedenen Vorschläge diskutiert und zusammengefasst wurden, geht es nun darum, die einzelnen Themen zu vertiefen. „Das geschieht in der nächsten Sitzung des Jugendforums“, erklärt Frank. Eine entscheidende Funktion wird hierbei wieder den Jugendsprechern zukommen, die bei der diesjährigen Jugendkonferenz neu gewählt wurden. „Natürlich bedeutet die Aufgabe einen gewissen Aufwand, doch der ist gut mit dem Schulalltag vereinbar“, sagen Desireé Covelli und Thomas Gönner. Beide waren bereits im vergangenen Jahr Jugendsprecher und wurden nun wiedergewählt. Neu dabei ist in diesem Jahr Matvey El. Von den Finanzen bis hin zur Organisation der Räume – die Jugendlichen sind in hohem Maße eigenverantwortlich tätig. „Man lernt viel in diese Amt“, betont Thomas, der bereits jetzt über ein Studium der Politikwissenschaften nachdenkt.

Bild- und Textquelle: Eva-Christin Scheu / Veröffentlicht in der BNN am Samstag, 17. November 2018, Ausgabe Nr. 266, Seite 27

Mit freundlicher Genehmigung der Badischen Neuesten Nachrichten